Damals vor mehr als 70 Jahren ..... Historische Fotos aus dem SSV Archiv - Folge vier

Das Fußballjahrzehnt zwischen 1940 und 1950 stand logischerweise im Zeichen des verheerenden 2. Weltkriegs und dem Stillstand auf der Düsterlohe, gefolgt vom unglaublichen Start der Liga ab 1945 sowie furiosen Spielen gegen deutsche Spitzenmannschaften. Barmstedt stand kopf und der Nordwestdeutsche Rundfunk berichtete in Direktreportagen über die Düsterloher Fußballdramatik. 
 
 
 
 
 
 
 
Kriegsjahr 1940    Wie überall in Deutschland mussten die Vereine auf Anweisung der Behörden ihre Pokale zur Verfügung stellen. Sie wurden anschließend für militärische Zwecke eingeschmolzen. Die Barmstedter Zeitung berichtete hierüber am 16. April 1940 
 
 
 
 
 
 
 
1946   Auf der Düsterlohe liefern sich u. a. ehemalige Deutsche Meister wie Hannover 96, Fortuna Düsseldorf,  der HSV (mit Richard Dörfel und Erwin Seeler), eine Kölner Stadtauswahl (mit Hennes Weisweiler), SV Mühlheim  sowie weitere namhafte Mannschaften packende Kämpfe mit dem SSV. Es kommen Tausende von Zuschauern. Die überregionale Presse berichtet darüber und die Barmstedter Zeitung kündigt diese Wettkämpfe in großen Anzeigen an. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
20.10.1946    SSV Rantzau - Hannover 96  (2 : 5) SSV (in hellen Trikots) von links, stehend: Heinrich Brodersen, Adolf Bauer, Kleinert, Hannes Habermann, Schiedsrichter, Werner Kasprick, Wiese, Hermann Mohr, Fritz Gerne, kniend:    -  ?  - , Sievers, Hänsel Andresen, Kurt Herrmann, Georg (Schorsch) Rudinger, Torwart Kurt Knaack Die Aufnahme entstand vor dem Sporthaus auf der Düsterlohe. Das Spiel wurde von mehr als 3.000 Zuschauern besucht. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
8.12.1946   SSV Rantzau - Fortuna Düsseldorf  (1 : 5) SSV (in hellen Trikots) von links, stehend: Adolf Bauer, Kurt Herrmann, M. Wiese, Fritz Gerne, Hannes Habermann, Werner Kasprick, Hermann Mohr, Georg (Schorsch) Rudinger, Schiedsrichter Skubala, Gerhard Neumann kniend: Hänsel Andresen, Torwart Kurt Knaack, H. Sievers, W. Kleinert 
 
Ganz links (Pfeil) an der Fassade des ehemaligen Krankenhauses noch Farbreste der Rot-Kreuz Markierung erkennbar. Während des Krieges diente die heutige Jugendbildungsstätte als Lazarett. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15.8.1948   Nach dem 2 : 1 Sieg im Ausscheidungsspiel gegen Rasensport Harburg stand der 3. Aufstieg des SSV in Folge in die Hamburger Verbandsliga fest. Die vielen nach Harburg mitgereisten Barmstedter Fans jubelten und stellten sich zum Foto auf. Zurück nach Barmstedt ging es für einige natürlich nicht im bequemen Reisebus, sondern ungesichert und unbefestigt auf dem LKW der Spedition Bauer (heute noch in der Gr.Gärtnerstr.). Inhaber Adolf Bauer war damals Mitglied im SSV Vorstand  und stellte seinen LKW uneigennützig zur Verfügung. Auf dem Foto zu erkennen stehend in der linken Hälfte u. a. Hänsel Andresen und Werner Kasprick, weiter Heinz Fuge. Sitzend 2. von rechts Helmut Thiel. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1947 Ostern     SSV Rantzau Handballfrauen gegen den HSV auf der sehr gut  besuchten Düsterlohe. Das Spiel fand statt auf dem heutigen Platz D2 (Kunstrasen). Die Mannschaft war ungemein erfolgreich und errang bis 1950 drei Kreismeisterschaften 
 
stehend von links: Lotti Böge, Anneliese Piening, Irmgard Millbrett, Thea Koch, die folgenden unbekannt kniend: Gertrud Sellhorn, Möwe, Irma Pingel, Lore geb. Sellhorn, Irma Lüssow, Irma Andresen "Krümel", 
 
Wie mit der Namensgebung "SSV = Spiel- und Sportverein " beabsichtigt, plante die Vereinsführung nach 1945 weitere Sportarten auf der Düsterlohe zu betreiben. So wurden seinerzeit neben dem Fußball tatsächlich auch Handball, Faustball, Leichtathletik, Boxen, Geräteturnen, Tennis, Schwimmen und Schach angeboten. Allerdings wurden solche Angebote bis Ende der 50-iger Jahre wieder eingestellt. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
15. 11. 1949  Und auch das gehört zur Historie der geschichtsträchtigen Düsterlohe:Ein  "Fußball-Großkampf" der heimischen Schufabriken Lüdemann und Rotermund zu Gunsten der Barmstedter Kriegsgefangenen, die sich damals noch in russischer Gefangenschaft befanden. 
 
Fotos und Texte Siegfried Seidler 
 
 
 
 
 
 

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