Düsterlohe um 1945: SSV Rantzau in Aufbruchstimmung …

Wer glaubt, die Rantzauer Fußballer hätten seit ihrer Vereinsgründung (damals als „FC“ Rantzau) vor nunmehr 111 Jahren als einzige Sportart ausschließlich Fußball auf der Düsterlohe gespielt, der irrt gewaltig. Richtig ist allerdings, dass man im Gründungsjahr 1912,  um jegliche Konkurrenz zum „Barmstedter Männerturnverein“ (BMTV) zu vermeiden, tatsächlich nur Fußball im Angebot hatte. Aber schon bei der Neugründung 1945, also unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, gab es mit der Neuausrichtung („SSV“ Rantzau = Spiel- und Sportverein) ein erheblich erweitertes Sportprogramm. Angeboten wurden seitdem, wie aus den damaligen Aufnahmeanträgen ersichtlich, neben Fußball weitere Sportarten wie Handball, Faustball, Geräteturnen, Gymnastik, Schwer- und Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Schach und vor allem auch das damals ungemein populäre Boxen. Und ältere Barmstedter erinnern sich vielleicht noch an gut besuchte, spektakuläre  Boxveranstaltungen nach 1945 im Barmstedter Hof (damals Goldener Stern) an Kämpfe z. B. mit dem Barmstedter Schwergewichtler Hans Brendemühl. 
 
Rückseite des SSV Rantzau-Aufnahmeantrags von 1945 (!!!) mit diversen Sportarten im Angebot 
 
 
 
Anzeige der Barmstedter Zeitung November 1946, Großkampftag der SSV Rantzau Boxabteilung im Barmstedter „Goldenen Stern“ (später „Barmstedter Hof“) in der Königstraße.
 
 
 
 
Daneben erlebte der Frauenhandball in Barmstedt seine Blütezeit.
Hier die Handball-Frauenmannschaft des SSV Rantzau bei ihrem Spiel gegen den HSV Ostern 1947. Man beachte die ungewöhnlich große Zuschauerkulisse auf der Düsterlohe. Für den SSV Rantzau (dunkles Trikot) spielten damals u.a. : Lotti Böge, Anneliese geb. Piening, Irmgard geb. Flencker, Thea geb. Koch, Gertrud Sellhorn, „Möwe“, Irma Pingel, Lore geb. Sellhorn, Irma Lüssow, Irma Andresen 
 
Text und Fotos  Siegfried Seidler
 
 
 
 

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